I love Tegel
Der Berliner Stadtteil Tegel ist vor allem durch seinen Flughafen bekannt. Weniger bekannt ist, dass es sich hier auch gut leben lässt – zwei Drittel des Stadtteils besteht aus Wald und Seen. Und dennoch, von der steigende Anonymität in der Berliner Großstadt ist auch Tegel nicht verschont geblieben. Es fehlt den Tegelern an Zusammengehörigkeitsgefühl. Zwei junge Tegeler haben die Initiative ergriffen, den Menschen ein neues “Tegel-Gefühl” zu vermitteln.
Seit 2014 hat das Zweiergespann einen Blog und eine Facebook-Seite namens “I love Tegel” etabliert. Hier stellen sie Bilder, Geschichten und Neuigkeiten rund um ihren Lieblingsstadtteil einer breiten Leserschaft (über 10.000) vor. Hier werden nicht nur aktuelle Kiez-Themen aufgegriffen, sondern auch die Leser mit eingebunden, sei es durch eine schnelle Meinungsumfrage, Diskussionen oder lokale Gewinnspiele. Die Initiatoren finden es schade, dass vor allem junge Menschen am Geschehen im Stadtteil wenig interessiert sind und sich selten ehrenamtlich einbringen. Mit ihren Mitmach-Aktionen wollen sie das Schritt für Schritt ändern.
Doch ist es neben dem online- vor allem das offline-Engagement, das die Initiative “I love Tegel” ausmacht. Ihr Motto ist: Anpacken statt meckern! In ihrer Freizeit sind die jungen Tegeler deswegen dabei, den Kiez von Müll zu befreien, eine alte symbolträchtige Telefonzelle wieder herzurichten, Lampen im S-Bahnhof auszutauschen, Spenden für wohltätige Zwecke einzusammeln, Kontakt zur Verwaltung aufzunehmen, das Strandbad zu retten und Feste zu organisieren. Inzwischen gibt es eine lange Liste von kleinen und großen Projekten, die sie im Kiez angestoßen haben und sich dabei immer auf die Mithilfe von Anwohnern verlassen konnten. Ein eingetragener Verein ist in Gründung. Warum machen sie das alles? Na, weil sie Tegel eben lieben.