Mein Nachbar, der Clown

Niedersachsen
Brücken bauen: Integration / Interkulturell / Interreligiös

Was sucht ein Clown in einer Hochhaussiedlung in Hannover? Genau, er bespaßt die Kinder, die im Brennpunktviertel Roderbruch leben und aufwachsen. In den insgesamt 600 Wohneinheiten leben zahlreiche Familien mit Kindern, die im Viertel wenig oder gar keine Spiel- und Entfaltungsmöglichkeiten haben.

2005 richtete der Verein Kulturtreff Roderbruch, der im Viertel auch ein Stadtteilkulturzentrum betreibt, die sogenannte “Clownswohnung” ein. Hier betreuten die ehrenamtlichen Helfer und der Clown Fidelo mit der roten Nase, der im richtigen Leben Schauspieler und Erzieher ist, die Kinder im Viertel an manchen Vor- und Nachmittagen. Die Kinder konnten in der Manege, im Schwarzlichttheater und im Theaterraum spielen und experimentieren.

Doch dann kam 2017 die Kündigung für die Clownswohnung. Der Verein machte aus der Not eine Tugend: Der Clown und seine Helfer bezogen eine 3-Zimmer-Wohnung in einer neugebauten Flüchtlingsunterkunft im Viertel. Die Aufnahme von 440 Geflüchteten stellt Roderbruch vor die Herausforderung, die Zugezogenen zu integrieren. Insbesondere Kinder mit Fluchterfahrung, die den ganzen Tag in der Flüchtlingsunterkunft verbringen, haben häufig nicht viel zu lachen. Umso wichtiger ist es, dass der Clown Fidelo sie aufheitert und ihnen die Clownswohnung einen sicheren und fröhlichen Aufenthaltsort bietet. Der Raum wird zum Ausgangspunkt für Aktionen und Veranstaltungen für Kinder und ihre Eltern genutzt. Nachbarn können einfach vorbeikommen oder neue Ideen zum Projekt beisteuern. Das Angebot wird gut angenommen: Häufig empfängt Fidelo 50 Kinder und Erwachsene in seiner Wohnung zu Spielen, Festen, Musik, Tanz und Ausflügen. Ganz nach dem Motto: So macht Integration Spaß.


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