Mitfahrbänke für ältere und immobile Menschen

Saarland
Nachbarschaftshilfe: Hilfe zur Selbsthilfe / Engagementförderung / Inklusion

In Niederwürzbach, einem kleinen, ländlich geprägten Dorf mit seinem Ortsteil Seelbach, 45 Minuten von der Landeshauptstadt Saarbrücken gelegen, leben ca. 3 800 Einwohner. Neben dem Angebot des ÖPNV ist es für ältere und immobile Menschen schwierig ihre persönlichen Erledigungen selbstbestimmt durchzuführen und an den Freizeitaktivitäten und damit dem gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Eine schwerbehinderte und nicht mehr mobile Anwohnerin in Niederwürzbach hatte daher die Idee: Wenn keiner kommt und uns hilft, dann braucht es eben selbst einige fleißige Hände in unserem Ort.

Gesagt, getan: Die lose Nachbarschaftsinitiative „Team der fleißigen Hände“ besteht seit 2014 und hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Lebensqualität im Dorf aktiv zu fördern. So wurden seitdem bereits mehrere innerörtliche Projekte vorangetrieben und befinden sich in Planung. In ihrem neusten Projekt geht es darum, älteren und immobilen Menschen zu helfen ein selbstbestimmtes Leben zu führen und am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Zum Beispiel durch einen Besuch von Kirche, Friedhof oder Veranstaltungen von Vereinen, Verbänden und Organisationen. An insgesamt sechs zentralen Knotenpunkten werden sogenannte „Mitfahrerbänke“ mit Schilderhaltern aufgestellt, so dass auch Ärzte, Apotheke, Banken, Geschäfte, Gastronomie und Friseure eigenständig erreicht werden können. Das Konzept ist einfach: Anwohner nehmen auf der Bank Platz und signalisieren durch ein Schildersystem, zu welcher weiteren Mitfahrerbank sie fahren möchte. Vorbeifahrende können die wartende Person so unkompliziert mitnehmen. Alle Standorte sind miteinander vernetzt, so dass von jedem Standort eine Weiterfahrt zu allen anderen Standorten möglich ist.

Das „Team der fleißigen Hände“ hat durch Spenden eine solide Finanzierung dieser Mitfahrerbänke mit Hinweisschildern erreicht und sie in Eigenregie aufgestellt, um einerseits zu helfen und andererseits die Kommunikation unter den Anwohnern sowie den örtlichen Zusammenhalt zu stärken.


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