Vielfalt leben

Bremen
Ausgezeichnetes Projekt, Begegnung: Aktionen / Netzwerke / Feste

Viel hat sich in den letzten Jahren im Bremer Stadtteil Lüssum-Bockhorn verändert: Über 180 geflüchtete Familien sind seit 2014 in die Nachbarschaft mit zum Teil großen sozialen Problemen gezogen. Doch statt die Veränderung in der Nachbarschaft als Hürde zu sehen, legt das Mehrgenerationenhaus "Haus der Zukunft" in Bremen den Fokus auf die Potenziale der neuen Nachbarn. Es hat sich zur Aufgabe gemacht, alte und neue Nachbarn miteinander zu vernetzten und Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen.

Mit der Organisation von Kennenlern-Treffen im “Haus der Zukunft” wurde ein erster Impuls geschaffen, um bei Kaffee und Tee Kontakte mit den neuen Nachbarn zu knüpfen. Bei den seither entstandenen Angeboten, wie dem Sprachcafé oder der Begleitung Geflüchteter bei Behördengängen, bringen sich alte und neue Nachbarn aktiv ein und gestalten Integration gemeinsam.

Als Mehrgenerationenhaus ist das “Haus der Zukunft” ein Begegnungsort, an dem das Miteinander der Generationen aktiv gelebt wird. Das Angebot des seit über 20 Jahren bestehenden Mehrgenerationenhauses ist so bunt und vielseitig wie die Nachbarn im Quartier selbst und steht allen, unabhängig von Alter oder Herkunft, offen: ob im Chor, beim Kunstworkshop oder bei einem Ausflug ins Bremer Umland – für alle Nachbarn ist ein passendes Angebot dabei.

Neben dem Potpourri aus Freizeitaktivitäten bietet das "Haus der Zukunft" den Nachbarn in Lüssum-Bockhorn auch Unterstützung bei verschiedenen Lebensfragen. Geflüchteten wird das Ankommen im Quartier besonders durch das Beratungsangebot zu Wohnungs-, Bildungs- oder Arbeitsfragen erleichtert. In Lüssum-Bockhorn wird vorgelebt, wie Integration funktionieren kann. Generationen- und nationenübergreifend zeigen die alten und neuen Nachbarn im “Haus der Zukunft”: Zusammenleben ist machbar.

„Das Haus der Zukunft stiftet dauerhafte solidarische Beziehungen, die Integration und Verzahnung neuer und alter Nachbarn und eine großartige Unterstützung der Selbstorganisation.”, sagt Birgitt Pfeiffer, Geschäftsführerin der Freiwilligen-Agentur Bremen und Mitglied der Landesjury Bremen beim Deutschen Nachbarschaftspreis 2018.


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