LockDownLernHilfe

Berlin
Vielfalt

Digitale Lerninhalte, Homeschooling, Lockdown und Corona haben Kinder und Jugendliche deutschlandweit hart getroffen. Was schon für Muttersprachler:innen, ihre Kinder und Familien eine Herausforderung ist, ist für viele Kinder, deren Eltern aufgrund mangelnder Deutschkenntnisse nicht in der Lage sind, ihnen die Hausaufgaben zu erklären, ein schier unlösbares Problem. Sie wurden bei der Entwicklung der Konzepte komplett vergessen.

Speziell junge Geflüchtete, die in ihren Unterkünften weder über Internet noch über ruhige Räume zum Arbeiten verfügen, bleiben so ungerechterweise zurück. Deswegen entschlossen sich engagierte Nachbar:innen aus Berlin-Westend, die in unmittelbarer Nähe von zwei Flüchtlingsunterkünften leben, die LockDownLernHilfe zu gründen. Als Lernort wurde schnell die alte Villa Ulme35 – ein Treffpunkt für die Nachbarschaft ganz in der Nähe – ausgewählt. Das Haus verfügt über funktionierendes Internet und ruhige Räume. Unter Einhaltung eines eigens entwickelten Hygienekonzepts trafen sich rund dreißig Lernpat:innen und Kinder zweimal in der Woche. Nach der erzwungenen Schließung der Ulme35 im zweiten Lockdown, setzten die ehrenamtlichen Lernpat:innen das Konzept eins zu eins an einem anderen Ort fort, weil sich zeigte, dass die Kinder sonst zu schnell zurückfallen. Gemeinsam wurde gelernt und somit verhindert, dass sie den schulischen Anschluss verlieren. Die Initiative wird auf jeden Fall fortgesetzt, denn der Bedarf ist riesig. Der Trägerverein des Projekts, Interkulturanstalten Westend e.V., ist eine nachbarschaftliche Organisation mit derzeit ca. 130 Mitgliedern und einem Verteiler von ca. 600 Engagierten. Sein Motto: Wenn es jemanden gibt, die:der ein Projekt zum Zweck des interkulturellen Austauschs machen will, dann unterstützen wir das.


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