Clean Kiez

Berlin
Nachbarschaftshilfe: Hilfe zur Selbsthilfe / Engagementförderung / Inklusion

Auf Spielplätzen im Schöneberger Akazienkiez gibt es ein Problem mit Drogenutensilien – und nicht nur dort: Immer wieder finden Kinder in Berliner Kiezen beim Spielen Spritzen, Tütchen oder anders Fixerbesteck. Erst im November 2017 kamen drei Kinder zur Kontrolle ins Krankenhaus, nachdem sie auf einem Neuköllner Spielplatz mit benutzen Spritzen Kontakt hatten. Eine Gruppe von Nachbarn im Akazienkiez räumt hiermit nun auf.

In Schöneberg hat die Gruppe im Februar zu einer gemeinsamen Aufräumaktion eingeladen, der 70 Helfer aus der Nachbarschaft gefolgt sind. Es wurden 60 Spritzen, Plastiktütchen, Aluschälchen, Löffel, Pillenpackungen und weitere Utensilien gefunden. Alle Funde wurden der Polizei übergeben, um auf die prekäre Situation aufmerksam zu machen. Nach der Aktion gingen die Eltern im Kiez zweimal täglich zu Kontrollen bei den Plätzen vorbei und versuchten auch, die Kinder für das Problem mit den Spritzen zu sensibilisieren. Die Gruppe merkte schnell, dass es neben der kurzfristigen Reinigungsaktionen auch langfristige Präventionsarbeit braucht, um das Problem auf den Kiezspielplätzen in den Griff zu bekommen. Deswegen formierten die Eltern das Aktionsbündnis “Clean Kiez”, das ihre Nachbarn durch ein niedrigschwelliges Unterstützungsangebot zur Eigeninitiative motivieren will.

Damit haben sich die Eltern nicht nur unter Nachbarn Gehör verschafft: Mit ihrem Anliegen ist das Aktionsbündnis auch an die Bezirksbürgermeisterin in Schöneberg herangetreten. Sie half nicht nur bei der Bekanntmachung der Aktion, sondern berief auch einen Runden Tisch zu der Thematik ein. Auch mit der Polizei und dem Ordnungsamt gibt es seit der Aktion geregelten Austausch. In der kurzen Zeit hat die Initiative schon erreicht, dass die Reinigungsintervalle und die Polizeipräsenz um die Kiezspielplätze erhöht wurden.

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