Mitfahrerbank

Rheinland-Pfalz
Nachbarschaftshilfe: Hilfe zur Selbsthilfe / Engagementförderung / Inklusion

So idyllisch das Leben auf dem Land ist, so einsam kann es werden, wenn man es ohne Auto bestreiten muss. Für Jugendliche und Senioren, aber auch für Familien, die sich kein Auto leisten können, wird selbst ein Einkauf im Nachbarort zur logistischen Herausforderung. Sie sind angewiesen auf Freunde, Verwandte und Nachbarn oder auf den – kaum vorhandenen – öffentlichen Nahverkehr. Dabei fahren im Minutentakt Autos zwischen den Gemeinden hin und her.

Diesen Menschen hilft das „Netzwerk Mobilität in der Verbandsgemeinde Speicher“ durch das Konzept von sogenannten “Mitfahrerbänken”: Innerhalb der aus der Stadt Speicher (ca. 3.500 Einwohner) und acht Ortsgemeinden bestehenden Verbandsgemeinde (VG) Speicher wurden seit August 2014 13 Mitfahrerbänke aufgestellt. Diese verbinden die Stadt mit dem Bahnhof, die Ortsgemeinden mit Speicher und untereinander sowie mit den Mittelzentren. An den wichtigsten Ausfahrten aus Speicher wurden türkise Bänke aufgestellt. Neben jeder dieser Bänke steht ein Schild, mit dem die Anwohner anzeigen können, in welche Ortschaft sie gerne mitgenommen werden möchten. Und wie kommt man dann wieder zurück? Ganz einfach: zu jedem Ziel gibt es auch eine „Gegenbank“ um wieder mit zurückgenommen zu werden.

Es gibt ein Klischee über das Dorfleben, das stimmt: Man kennt sich. Und deswegen dauert es meistens nicht lange, bis jemand vorbeikommt, den man kennt und der einen mitnimmt. Besonders schön ist es aber, wenn ein Fremder einem den Gefallen tut und man so auch noch eine neue Bekanntschaft macht. Das fördert das Miteinander in der Verbandsgemeinde. Übrigens, wenn das unbeschriftete Schild umgeklappt ist, wird aus der Mitfahrerbank eine “Ruhebank”. Dann dient die Bank zum Ausruhen und zum Klönen zwischen Nachbarn.


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